Unsere neue Kollegin,Traudi Brunner, erkundet für euch die mittelalterliche Stadt Rattenberg, die kleinste Stadt von Österreich (459 EW / 2023).
Anmutiges, abendliches Rattenberg
Aufgang zur Burgruine ( jährlich genutzt als Freilichtbühne )
Das Adelsgeschlecht der Rapotonen hatten um ca.900 die Grafschaftsgewalt im Inntal. Von den Rapotonen leitet sich der Name „Rattenberg“ ab.
Die zunächst wichtige Befestigungsanlage im Unterinntal, Burg zu Rattenberg ( urkundlich erstmals erwähnt im Jahre 1254) gehörte zum Herzogtum Bayern. Sie diente zuerst nur militärischen Zwecken. Später wurde die Burg zum Verwaltungszentrum der Stadt. Die Burg war Sitz der Gerichtsbarkeit und der Stadtverwaltung. Bis zum 15.Jhd. führte sämtlicher Verkehr über den Schlossberg ( hier mussten Zollgebühren gezahlt werden!). Im 16.Jhd. wurde sie unter dem Habsburger Maximilian I. noch vergrößert und verstärkt. Dann im 18.Jhd. verlor sie allmählich den Festungscharakter. Diverse Brände und Geldmangel ließ sie langsam veralten. Ein Edikt von 1782 besagte, dass alle Festungen in Tirol mit Ausnahme von Kufstein, zum Verkauf angepriesen wurden. Ein Rattenberger Schmiedemeister (Joachim Pöll ) kaufte sie. Sie wurde daraufhin total ausgeschlachtet und verfiel zusehends. 1905 wurde diese Ruine dann von der Stadt Rattenberg gekauft. Seit 1980 wird das Ruinengelände ständig revitalisiert und bietet den Einheimischen und Gästen ein schönes Ausflugsziel mit herrlichem Blick auf die Stadt und ins Inntal. In den Sommermonaten Juli und August dient es als Freilichtbühne für den renommierten Theaterverein von Rattenberg. 2024 wird das Stück „Schlafes Bruder“ ( Roman von Robert Schneider) aufgeführt.
Reger Silber-und Kupferbergbau ab 1400 bis ins frühe 16.Jahrhundert verhalf Rattenberg zu einer wirtschaftlichen Hochblüte! Heute noch besticht Rattenberg mit einer prächtigen,spätgotischen Stadtpfarrkirche ( geweiht dem Hl.Virgil ) und ansehnliche Häuser aus dieser Blütezeit.
Die Stadtpfarrkirche von Rattenberg ist dem HL.Virgil geweiht und ist im Wesentlichen ein Bau aus dem 15.Jahrhundert. Im 18.Jhd. erfolgte im Inneren der Kirche eine umfassende Barockisierung. Eine eigene Notburgakapelle erinnert an die in Rattenberg geborene Notburga (einzige Heilige in Tirol). Sie kümmerte sich zeitlebens um sozial schwache und arme Leute.
Diese geschichtlichten Fakten und spannendes über die Glasherstellung in Rattenberg gibt es zu erfahren bei einer Stadtführung mit den Guides aus der Region Rattenberg/Kufstein/Kitzbühel! Wir freuen uns auf euch!
Traudi Brunner